Ausbildung Fluglotse

20 Jan 2022

Die Hauptuntersuchung in Hamburg

Ein neuer, alter Bekannter

Willkommen zurück beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Hamburg. Heute möchten wir Dir etwas über die Hauptuntersuchung (HU) erzählen; wie es uns erging und was wir unseren Prä-HU-Ichs gerne gesagt hätten. 

Erstmal warten… 

Bei uns hat es nach der Voruntersuchung nicht lange gedauert (ein paar Tage) bis uns die E-Mail der DFS erreichte und wir Terminvorschläge für die Hauptuntersuchung bekamen. Das muss aber nicht immer so sein. Je nach Verfügbarkeit und Kapazität der Termine beim DLR kann dies auch gerne mal ein wenig länger dauern, da es nicht nur von einem positiven VU Ergebnis, sondern auch von der von Dir angegebenen Verfügbarkeit abhängig ist. Die DFS muss zuerst schauen, dass die Kurse voll werden und lädt dementsprechend zuerst Bewerber*innen ein, die für die nächsten Kurse bereits verfügbar sind. Keine Panik, wenn ein paar Wochen oder in Ausnahmefällen sogar Monate ins Land gehen. 

Der Tag der HU steht fest! 

Die Übernachtungskosten werden für die HU komplett von der DFS übernommen und ein Hotelzimmer für Dich reserviert. Alle Teilnehmer*innen, wir waren 12, haben im selben Hotel übernachtet. Bereits bekannte und noch unbekannte Gesichter sind Teil der Gruppe gewesen. Als Team haben wir uns wirklich schnell gefunden und festgestellt, dass wir uns alle ziemlich gut verstehen und auf einer Wellenlänge sind – kurz gesagt: Wir sind in der Stadt zusammen etwas essen gegangen, haben uns ein wenig ausgetauscht und sind zeitig ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen standen einige aufregende Herausforderungen an.  

Was soll ich anziehen? 

Ein schickes Hemd, eine ordentliche Hose ohne Löcher oder eine einfache Bluse mit angemessenem Rock oder auch einfach eine normale Hose. Selbst eine dunkle Jeans ist ausreichend. Eben genau so, wie Du schick essen gehen würdest. Später wird man auch nicht im Anzug arbeiten, sondern in normalen Klamotten. Viel wichtiger ist, dass DU Dich in Deinen Klamotten wohlfühlst. 

Tag 1: HaUptsache im TEAM 

Zusammen frühstücken, zusammen zum Bus gehen, zusammen die Treppen beim DLR erklimmen und ZUSAMMEN den Tag meistern. Was macht man noch zusammen? Richtig: Warten. Wir würden sagen, dass warten Dich als inoffizieller Test für deine Geduld die ganze HU über begleitet. Zwischen den einzelnen Untersuchungen liegen gerne mal 1-2 Stunden. Tipp: Kniffel Extrem liegt im Warteraum und sorgt für Ablenkung. Der erste Tag selber startet mit einer kleinen Übung zum warm werden, die nicht in die Bewertung des Auswahlverfahrens einfließt. Bei der Hauptuntersuchung liegt der Fokus jetzt nicht mehr auf der Leistung des Einzelnen, sondern auf der Teamfähigkeit. Und so geht es am ersten Tag darum, sich trotz eingeschränkter Kommunikation mit einem*r Partner*in abzusprechen und Aufgaben zu lösen, oder in einer größeren Gruppe Informationen zu sortieren und fehlende Informationen zusammen zu tragen. Hierbei zählt auch eher das Motto: Der Weg ist das Ziel, denn man wird von Psychologen*innen beobachtet, die danach bewerten, wie gut man zusammen im Team agiert. Lass Dich von langen Wartezeiten, nachdem alle die Untersuchungen abgeschlossen haben, nicht verunsichern.   

Die Ergebnisverkündung: Stay positive! 

Als bei uns der Moment der Wahrheit kam, wurde recht nüchtern und schnell verkündet für wen es weitergeht und für wen die Reise an dieser Stelle leider endet. Ganz wichtig; Einen Plan B besitzen und sich von einem eventuellen negativen Ergebnis nicht niedermachen lassen! Du hast es schon so weit geschafft und darauf solltest du stolz sein. Das Anforderungsprofil ist unglaublich speziell und sucht nach einer ganz bestimmten Art von Mensch. Auch bei der HU gibt es keine Quote, die erfüllt werden muss.  Gleichzeitig mit den Ergebnissen wird mitgeteilt, wann die Englischprüfungen und Interviews stattfinden. Es kann zu einer Wartezeit von 1-2 Tagen kommen, da das DLR pro Tag nur eine bestimmte Kapazität hat. 

Tag 2: Dranbleiben! 

Jetzt steht also der Tag des Interviews an und die Anspannung ist natürlich wieder enorm groß, denn am Ende des Tages wirst Du wissen, ob Dein Traum in Erfüllung geht. Beim Englisch-Test ging es bei uns darum, einen Text vorzulesen und einige Inhalte in eigenen Worten wiederzugeben. Danach werden sowohl zum Text, als auch kontextlose Fragen gestellt. Außerdem sollten wir ein Bild beschreiben und über vorgegebene Themen ein paar Worte verlieren. Es geht einfach darum, in ein Gespräch zu kommen. Das Ganze findet – zumindest war das bei uns so – mit zwei Fluglotsen*in der DFS statt und sorgt somit für eine recht lockere Stimmung. Im “Worst Case” kannst Du diesen Test aber einmal zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen. 

Das Interview 

Danach gibt es erstmal eine Pause bis zum Interview. Eine Pause, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt. Man bereitet sich seelisch auf das vor, was kommt – zumindest versucht man es. Bezüglich des Interviews wird immer Panik gemacht. Im Internet heißt es etwa “man wird fertig gemacht” oder “es kommen sehr unangenehme Fragen”. Das stimmt nicht wirklich, da die Psycholog*innen Dich grundsätzlich eher kennenlernen und prüfen wollen, ob Du zum Unternehmen passt und in manchen Aspekten verstehen wollen, wie Du agierst. Sei also ehrlich und selbstbewusst und dann sollte es auch keine großartig unangenehmen Fragen geben.  

Es geht um Deinen Werdegang, Deine Bewerbung, Deine Motivation Fluglotse*in zu werden und dein Wissen über die DFS und den Beruf, also nichts, was Dir wirklich Sorgen bereiten sollte. Trotzdem solltest Du Dich angemessen auf das Interview vorbereiten. Hierfür findest Du Infomaterial, zum Beispiel zahlreiche Videos, auf der Karrierehomepage der DFS oder auf YouTube 

Kann ich Fluglotse*in werden: Ja oder Nein? Das „Endergebnis“ 

Nach dem Interview wird Dir nach einer kurzen Besprechung des Auswahlkomitees aber auch schon zeitnah das Ergebnis verkündet. Du wirst zurück in den Interview-Raum gebeten und darfst Dich im besten Fall auch direkt freuen. Dann gilt es noch kurz den bürokratischen Teil zu erledigen, was bedeutet, dass Du einen vorläufigen Vertrag unterschreibst. Alles was dann noch zwischen Dir und der Ausbildung steht, sind die medizinische Tauglichkeit und die Sicherheitsüberprüfung.  

 

Wir hoffen, wir konnten Dir einen guten Einblick in die HU geben und drücken natürlich all denjenigen, für die die HU bald ansteht ganz fest die Daumen! 

Du hast noch Fragen oder magst uns mitteilen, wie es Dir erging? Dann nutze gerne unsere Kontaktmöglichkeit oder hinterlasse einen Kommentar! 

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Florian

Florian

Ausbildungsgang & -jahrFluglotse, Simulatortraining

Mein Heimatflughafen ist ...EDDS

Mein Herz schlägt für ...Ballonfahren, Reisen

Vor meinem Start bei der DFS habe ich ...das Abitur gemacht

 die gute Atmosphäre und sehr praxisnahe Ausbildung

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