Umziehen fürs Studium
Plötzlich ein Anruf: Die Zusage ist da! All die aufgestaute Spannung fällt ab und es drängt sich eine neue Frage in den Vordergrund: Wie geht es jetzt weiter?
Auch wenn ihr noch keine Zusage habt oder sogar schon wisst, wo es nach der Schule hingeht, könnte euch dieser Artikel Hilfestellung zum Thema Umzug sein.
Mir wurde im Winter 2018/19 Bescheid gegeben, dass ich Dualer Student zum Flugsicherungsingenieur bei der DFS werden darf. Kurze Zeit später kam der Ausbildungsvertrag per Post und mit ihm eine Zusammenstellung von Wohnmöglichkeiten rund um Darmstadt und Frankfurt. Weil ich weiter weg wohnte, galt es umzuziehen.
Wohin?
Die Theoriephase für duale Student-innen der DFS findet bei der jeweiligen Partnerhochschule statt. Die erste Praxisphase ist sicher in Langen. Für weitere Praxisphasen außerhalb wird eine Unterkunft gestellt.
Die Partnerhochschule für den Studiengang Informatik und meinem Jahrgang Elektro- und Informationstechnik ist die Hochschule Darmstadt.
Nach diesem Überblick war klar, dass ich nahe der Hochschule wohnen möchte, damit der Weg zum Großteil der Zeit kurz ist. Auch der Weg aus Darmstadt zur Unternehmenszentrale in Langen ist überschaubar: Mit der S-Bahn braucht man vom Hauptbahnhof 15 Minuten bis zur Haltestelle Langen Flugsicherung.
Wie wohnen?
Als nächstes wollte ich entscheiden, wie ich wohnen möchte. Von Wohngemeinschaften (WG) hatte ich bereits gehört. Aber was ist eine Studentenverbindung? Worin unterscheidet sich ein Wohnheim von einer WG?
Die Entscheidung fiel mir schwer. Sie hat, denke ich, auch eine größere Bedeutung.
Meine Kollegen-innen sind unterschiedlich untergekommen. Manche haben einen Platz im Wohnheim bekommen, andere leben im Studi-Apartment oder in einer Verbindung. Wer aus der Umgebung kommt, spart sich die Mietkosten und bleibt meist bei den Eltern.
Ich entschied mich für eine Wohngemeinschaft, damit ich besser Anschluss in Darmstadt finde und weniger allein bin. Mithilfe einer App nahm ich Kontakt mit vielen WGs auf und hatte großes Glück, bei freundlichen Mitmenschen aufgenommen zu werden.
Denn eines vorweg: Wohnungen jeglicher Art sind in Darmstadt begehrt und es ist nie zu früh, sich darum zu kümmern.
Wem die Wahl der Mitbewohner-innen nicht ganz so wichtig ist und etwas günstigere WGs bevorzugt, kann sich auf die langen Bewerbungslisten des Studentenwerks oder anderer Studierendenwohnheime schreiben lassen.
Und dann gibt es noch Studentenverbindungen, in denen man sofort Kontakte knüpft und oft sehr günstig wohnen darf. Dabei verpflichtet man sich häufig neben dem Studium und darüber hinaus aktiv zu sein. Jede Verbindung ist da anders; viele sind politisch mit langer Tradition, manche schlagend (sie fechten). Wiederum andere unpolitisch.
Was sonst?
Welcher Wohnstil am besten zu Dir passt, musst Du vielleicht einfach ausprobieren. Meine Freunde und Familie schätzten mich diesbezüglich gleich als „WG-Mensch“ ein. Aber im Endeffekt ist nichts in Stein gemeißelt und man kann unter Beachtung der Kündigungsfristen schon mal oder mehrere Male umziehen.
Auch gibt es so viele unterschiedliche Wohngemeinschaften, Verbindungen und Wohnungen, dass man nicht pauschal darüber urteilen kann. Meiner Meinung nach ist es deshalb ein Muss, mindestens einmal in der Wohnung gewesen zu sein, mit dem Vermieter-der Vermieterin gesprochen zu haben und potenzielle Mitbewohner-innen kennengelernt zu haben.
Denke zudem daran, frühzeitig zu suchen. Bewerbungen für Wohnheime solltest Du sogar ein halbes Jahr früher einreichen. Schlussendlich soll das Umziehen kein Stress bedeuten, sodass Du entspannt in das Semester starten kannst (freiwillige Vorkurse starten vor Semesterbeginn).
Lage und Kosten
Zu guter Letzt noch meine Insidertipps:
- Wer schnelle Wege in Darmstadt braucht, sollte nahe am Bahnhof nach einem Zimmer suchen. Die Hochschule ist dort auch in der Nähe. Insgesamt wird Dir schon ein Fahrrad/das Semesterticket reichen, um durch die Stadt zu kommen. Einen Parkplatz fürs Auto findest Du sowieso selten.
- Schöner und zentraler zur Innenstand wird es Richtung Stadtmitte. Begehrt ist das Johannes- und Martinsviertel.
- Ein WG-Zimmer (privat oder im Wohnheim) kostet zurzeit zwischen 250-500 Euro warm. Wer das unterbietet, entpuppt sich meist spätestens bei der Besichtigung als Studentenverbindung. Wer mehr Geld locker hat, kann sich ein Apartment direkt an der Hochschule leisten.
- Neben erstatteten Studiengebühren bekommen wir von der DFS auch eine Wohngeldpauschale, die bei nachgewiesenem Mietverhältnis in der Nähe der Unternehmenszentrale verdoppelt wird. In finanzielle Schwierigkeiten bezüglich Wohnens wirst Du mit einem Studium oder einer Ausbildung mit der DFS nicht kommen.
Egal wie Du schließlich wohnen wirst- Du wirst es nicht bereuen diesen neuen Abschnitt angebrochen zu haben. Denke nur rechtzeitig nach Deiner Zusage daran, Dich umzuschauen und sei Dir der (finanziellen) Unterstützung seitens der DFS bewusst.
Falls noch Fragen offen sind, scheue Dich nicht mich anzuschreiben. Vielleicht kann ich Dir weiterhelfen. Bis bald
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